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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 379

1859 - Lübeck : Rohden
Xx, §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. 379 geistreiche und ehrgeizige Wittwe. Beide Frauen führten durch Hülfe des trefflichen Willigis, Erzbischof von Mainz, das Reichsregiment mit einer Umsicht und Festigkeit, daß es nur einiger großer Thaten des jungen Königs bedurft hätte, um schnell den Kaiserthron wieder mit seinem frühern Glanze zu umgeben. Aber diese Thaten blie- den aus. Allzu früh war der wohlunterrichtete königliche Knabe, „das Wunder der Welt", in die selbständige Verwaltung seines Reiches eingetreten, allzu unklare und jugendlich überspannte Phantasieen zogen noch durch seine Seele; er setzte sich Ziele, die er nimmermehr errei- chen konnte, nicht mehr wollte er Sachse, nicht mehr Deutscher sein; Grieche von Geburt, Römer durch seine Würde, wollte er Rom wieder zur Hauptstadt der Welt, sich selbst zum altrömischen Imperator ma- chen. Mittlerweile aber, während er seine geringe Lebenskraft in überschwenglichen und unausführbaren Versuchen und Plänen ver- zehrte, wankte ihm schon der Boden unter den Füßen. Vcrrath und Ab- fall zeigte sich an allen Orten. Die Dänen hatten die deutsche Herrschaft abgeworfen, die Wenden das alte Heidenthum wiederhergestellt, Polen, Böhmen und Ungarn sich der deutschen Oberherrlichkeit — zum Theil mit Wissen und Willen des „römischen" Kaisers — entzogen. In Frankreich hatte das neue Königsgeschlecht des Hugo Cap et (seit 987) die letzten Karolinger völlig beseitigt und arbeitete mit Erfolg daran, das weftfränkische Reich von dem deutschen Einfluß gänzlich zu befreien. Italien war von der Südspitze bis zu den Alpen in vollem Aufruhr und kaum konnte die Leiche des kaiserlichen Jünglingö (1002) den wiederholten Anfällen italischer Kriegsfürsien durch seine Getreuen entzogen und über die Gebirge in die Gruft seiner Ahnen hinüberge- rettet werden. Das stolze Gebäude des großen Otto schien mit dem Tode und durch die Schuld seines Enkels zusammenzubrechen. Aber wenn auch die äußere Machtfülle des Kaiserthums von den beiden Jünglingen nicht in ihrem ganzen Umfange gewahrt werden konnte, so haben sie doch anregend und befruchtend auf die innere Ent- wicklung des deutschen Geistes und der Kirche eingewirkt. Schon die Verbindung mit Italien, welche der große Otto eröffnet hatte, die fortwährenden Römerzüge, an welchen fast alle deutschen Fürsten und unzähliges Volk sich belheiligten, mußten die Resie der altrömischen Bildung, die sich noch in Italien erhalten hatten, weithin über die deut- schen Länder'verbreiten. Dazu kam noch die neuangeknüpfte Verbin- dung mit dem griechischen Hofe und die Regentschaft dertheophano und die gelehrte Erziehung, welche der junge Otto empfing. Da sammelten sich von allen Seiten her gelehrte Männer an dem Hofe des jungen Kaisers, da fing man wieder an zu studiren, zu schriftstellern, zu dichten, zu philosophiren. Es wurden wieder künstlerische Versuche

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 399

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 5. Kreuzzug Wider die Wenden. 399 heit in den kirchlichen Lehren zu erlangen. Im Mittelalter nannte man solche dialektische Theologen Scholastiker und ihre Ausgabe war: jede kirchliche Lehre mit der größtmöglichen Schärfe und Gründ- lichkeit festzustellen, gegen alle Einwendungen zu vertheidigen und mit haar- spaltender Genauigkeit ihre Anwendung nach jeder Seite hin aufzuweisen. Als Führer der langen, langen Reihe von Scholastikern des Mittelalters stand dem Bernhard der berühmte Abälard gegenüber. Aber Abä- lard war nicht so fromm als er gelehrt war, Deshalb hat er schwere Demüthigungen erdulden müssen, und Bernhard wurde es nicht schwer, ihn zu überwinden. Aber seine Schüler waren unendlich zahlreicher als die Bernhard' s. Denn durch den genauen Verkehr Deutschlands mit dem noch von alter Zeit her gebildeten Italien, mit den scharfsinnigen und ver- schmitzten Griechen, mit den phantastischen und überschwänglichen Völ- kern des Morgenlandes, Christen und Saracenen, war in fortgehender Steigerung ein so gewaltiger Drang und Trieb nach eigner Weiterbil- dung unter die Deutschen und ihre nächsten Nachbarn gekommen, daß mit dem Beginn des zwölften Jahrhunderts wie aus einer geöffneten Thür uns eine unabsehbare Schaar von Gelehrten und Schriftstellern, von Dichtern und Sängern, von Künstlern und ausgezeichneten Män- nern aller Art entgegentritt. Es ist die Vlüthezeit des Mittelalters, in die wir eingetreten sind — die höchste Mannigfaltigkeit der Gaben, Kräfte, Talente, Aemter, Würden, Trachten, Sitten unter der Alles überschattenden Einheit der von Gott hoch erhobenen römischen Kircke und des päpstlichen Scepters. §. 5. Kreuzzug wider die Wenden. Zu gleicher Zeit mit dem zweiten Kreuzzug wider die Sarace- nen, der so unglücklich auslief, wurde noch ein anderer Kreuzzug un- ternommen, der das weite Reich des Papstes wieder um ein bedeuten- des Stück vergrößerte. Es ist schon früher erwähnt (S. 376), daß die schönen Eroberungen und Stiftungen Heinrich' s I. und der Ottonen zwischen Elbe und Oder unter den schwächeren Kaisern, besonders unter Heinrich Iv. fast gänzlich wieder verfallen waren und daß auch Polen und Böhmen immer nur in sehr zweifelhafter Abhängig- keit vom deutschen Reiche standen. Polen war aber indeß, eben so wie Böhmen, ein durchaus christliches Land geworden, hatte Bischöfe und Erzbischöfe, Kirchen und Klöster und sorgte für Ausbreitung deö Christenthums auch in denjenigen heidnischen Ländern, die es eroberte, absonderlich in Pommern. Der Polenherzog Boleslav lud selbst den deutschen Bischof Otto von Bamberg ein, mit ihm und unter- feinem Schutz nach Pommern zu ziehen, um die reichen und lebens- frohen Pommern zu bekehren. Wirklich gelang es dem Bamberger Bischof und dem polnischen Herzog, die Kirche in Pommern wenig- stens zu begründen. Dagegen die vom Kaiser und von den Sach-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 401

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. 401 Schwerlich würde dies Ziel im nordöstlichen Deutschland so bald erreicht sein, wenn nicht eben damals in der Mark Brandenburg ein Mann aufgetreten wäre, den wir mit Stolz und Freude als den Be- gründer des später so ruhmreichen brandenburgisch-preußischen Staates begrüßen. Markgraf Albrecht von Ballenstädt, gewöhnlich Albrecht der Bär genannt, aus dem Hause der Askanier, war vom Kaiser Lothar von Sachsen 1134 und dann noch förmlicher von Kaiser Konrad Iii. 1142 mit der Markgrafschaft Brandenburg belehnt und zwar so, daß er nicht mehr abhängig von Sachsen, sondern als selb- ständiger Reichsfürst seine Markgrafschaft erblich besitzen solle mit allen den Ehren und Rechten, welche sonst nur Herzögen zukommen. Er ward Erzkämmerer des deutschen Reichs, so wie die übrigen Herzöge Erzmarschall, Erzmundschenk, Erztruchseß u. s. w. waren. Er benutzte den erwähnten wendischen Kreuzzug sogleich, um seine Herrschaft bis an die Oder auszubreiten, und war entschlossen, das Heidenthum um jeden Preis niederzukümpfen und das Christenrhum zur alleinigen Herrschaft zu erbeben. Deshalb berief er sofort deutsche, besonders holländische Colonisten in das entvölkerte und verödete Land, die den Boden fleißig anbauten, Städte gründeten und zahlreiche Dörfer anlegten, lieberall erhüben sich die schützenden Burgen mächtiger Ritter, gelehrte Mönche und fromme Priester kamen schaarenweise herbei; die lange darnieder- liegenden Bisthümer von Havelberg und Brandenburg wurden glänzender als je wieder aufgerichtet und fester begründet. Auch die seit dem ersten Kreuzzug im gelobten Lande gestifteten kriegerischen Mönchsorden der Johanniter und Tempelherren bat ec um Ueberlassung einer Anzahl von Brüdern und Rittern, die mit den Werken der Liebe und mit der Kraft des Schwertes die Ueberreste des Heidenlhums völlig zu Boden werfen sollten. Und wunderbar blühte das Land unter seiner eignen und seiner askanischen Nachfolger kräftiger Leitung auf. Ueberall wurden Wälder ausgerodet, Sümpfe ausgetrocknet, öde Haidestrecken urbar gemacht, Wohlstand und rege Thütigkeit konnte man nach allen Seiten hin mit Behagen wahrnehmen. Selbst die Wenden, die als Besiegte das schwere Loos hatten, Leibeigene der deutschen Sieger zu werden, wurden von der frischen und strebsamen Thätigkeit der deutschen Ansiedler mit fortgerissen, entsagten dem trägen Brüten und sinnlichen Nichtsthun und wetteiferten mit ihren Grundherren im Anbau des Bo- dens und in der Erweiterung der Cultur. Die mildere Sinnesart, die mit dem Christentyum in's Land gekommen war, verschaffte vielen solcher wendischen Dienstleute die Freiheit und allmälig verschmolzen sie mit ihren deutschen Ueberwindern zu einem kräftigen und lebens- frischen Volksstamm, dem eine große Zukunft aufbehalten war. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. und den König von England. Hatten bisher die Päpste seit Gregor's Vii. Zeit einen Sieg nach dem andern über die Kaiser und Könige erlangt und ihre theo- kratische Oberherrschaft trotz alles Widerstandes immer durchführen v. Nohden, Leitfaden. 26

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 449

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 8. Die neue Staatskunst der luxemburgischen Kaiser. 440 §.8. Die neue Staatskunst der luremburgischen Kaiser. Kehren wir aus diesem stillen Kreise auf das Gebiet des öffent- lichen Lebens und der Völkergeschichte zurück, so begegnet uns da freilich sogleich wieder der schneidende Luftzug der sich vorbereitenden neuern Staatskunst, die aller höheren Interessen bar sich lediglich auf den Eigennutz gründet und über den nächsten in die Augen fallenden Vortheil der eignen Person und des eignen Landes keine weitere Ver- pflichtung für die höheren und allgemeineren Angelegenheiten der Chri- stenheit anerkennen will. Nicht umsonst hatte Kaiser Karl Iv. seine Erziehung und erste Ausbildung in Frankreich und Italien empfangen. Durch ihn kamen die französischen Regierungsgrundsätze zuerst nach Deutschland. Er wie seine Söhne Wenzel und Si egmund, die nach ihm die Kaiserkrone getragen haben, konnten die französische Charak- terlosigkeit und Leichtfertigkeit nie verleugnen. Nur trat das welsche Wesen in verschiedener Weise frei ihnen hervor; bei Karl mehr als ränkesüchtige Geriebenheit, gewandte Ueberlistung seiner Gegner und gewissenlose Ausbeutung fremder Treue und Gutmüthigkeit für den eignen Vortheil. Bei Wenzel dagegen erscheint mehr die franzö- sische Rohheit, Rücksichtslosigkeit, Grausamkeit, die schändliche Tyrannei französischer Gewalthaber, und bei Sieg mund die seine und galante Art des äußern Wesens und die gewinnenden und bestechenden Manieren in der äußern Erscheinung, verbunden mit leichtsinniger Flatterhaftigkeit, Oberflächlichkeit und einer mehr ver- wirrenden als heilbringenden äußerlichen Geschäftigkeit. Von ihren Verpflichtungen für das deutsche Reich und für die gesammte Chri- stenheit hatten sie keinen Begriff oder wollten sich solcher Bürde, wenn sie nicht zugleich Vortheil und Ehre brachte, nicht unterziehen. Somit überließen sie das Reich sich selber und sorgten nur für ihre Erbländer. So viel neue Noth und Verwirrung dieses abermalige Zurücktreten der Kaisergewalt über Deutschland brachte, so muß man doch sagen, es war für die Deutschen ein Glück und ein nicht ge- nug zu preisender Rathschluß göttlichen Wohlgefallens, daß sie nicht bloß von der päpstlichen Knechtschaft, sondern auch von der kaiserlichen Vormundschaft gerade zu der Zeit befreit wurden, da sie alle Bildungs- mittel und Hülfen zu einer freien und selbständigen Entwicklung in reichem Maße empfangen hatten. Welch ein jammervoller Zustand, wenn auch das deutsche Volk unter ein ähnliches Joch gerathen wäre, wie die welschen Völker, insonderheit die Franzosen; wenn solche De- spoten, wie der halbfranzösische Wenzel einer war, die Deutschen in v. Rohden, Leitfaden. 29

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 414

1859 - Lübeck : Rohden
414 Xxi. §. 10. Ausbreitung der Pavftherrschaft über Griechenland rc. hen schon, daß bei dem allgemeinen Umsturz der Reiche des Alter- thums und dem Emporkommen neuer kräftiger aber roher Völker nur dies eine Stück des alten Römerreichs, das griechischereich oder eigentlich nur daö europäische Griechenland und die Hauptstadt Constantinopel stehen geblieben war und stehen bleiben sollte, um die hochgelehrte und künstlerische Bildung, die Summe der geistigen Errungenschaft des Alterthums für eine spätere Zeit aufzubewahren, wo sie der weiter geförderten abendländischen Christenheit zu Gute kommen sollte. Zu diesem Amt des Aufbewahrens eignete sich aber das griechische Kai- serreich um so mehr, da es in eine völlige Erstarrung gerathen war, ohne alle Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Wie jetzt die Klugheit und Gelecktheit der Chinesen, so war auch die damalige griechische Herrlichkeit nichts Anderes als ein zähes Festhalten alter Formen und Gewohnheiten und ein lächerliches Stolziren mit dem eitlen Flitter eines prunksüchtigen und weibischen Ceremonienwesens. Obwohl aber die Aufgabe dieses geistig erstorbe- nen Volkes und Staates zunächst nur das Erhalten und Aufbewahren sein sollte, so schloß das doch die Strafgerichte nicht aus, die der Herr von Zeit zu Zeit über das innerlich verfaulte und verrottete Reich ergehen ließ. Es mußten immer neue und furchtbarere Stürme die durch unaufhörliche Mordthaten, Verstümmelungen, Schändungen, Lügen, Ränke und viehische Laster verpestete Luft reinigen, wenn das hinsiechende Volk auch nur bis zu der von Gott vorherbestimmten Zeit am Leben erhalten werden sollte. Daher die immerwährenden Ein- brüche der slavischen Völker von Norden her, daher die Siege der mohamedanischen Seldschukken in Syrien und Klein-Asien, und der Verlust fast aller asiatischer und sämmtlicher afrikanischer Besitzungen. Daher denn auch die vorübergehende Ueberwältigung und Zertrüm- merung des Reichs durch die Kreuzfahrer 1204. Es waren die Ve- netianer und ihr greiser Herzog Dandolo, welche die nach Jerusa- lem bestimmten Schaaren auf ihren Schiffen nach Palästina überzu- setzen versprachen, aber statt dessen mit ihnen nach Constantinopel fuhren, um den von dort vertriebenen Kaisersohn Alerius sammt seinem geblendeten Vater wieder auf den Thron zu setzen. Dies Vor- haben gelang. Als aber darnach mit dem wiedereingesetzten Kaiser selber Streit entstand über die versprochenen Geldzahlungen und die Unterwerfung der griechischen unter die römische Kirche, da eroberten und verwüsteten die Kreuzfahrer von ihren Schiffen aus die Stadt Constantinopel und das ganze Land, jagten die feigen Griechen zu Tausenden vor sich her und theilten das Land unter sich. Ein frän-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 459

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459 §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan- tinopels. Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr- heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt. So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan- neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht- barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges- zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist- liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg- und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen. Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker, welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver- heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen. Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326) stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo- rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 463

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. ]2. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Entdeckungen rc. 463 §. 12. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Ent- deckungen in die Völkergeschichte. Von den östlichen Grenzlündern des südlichen Europa müssen wir uns, ehe wir wieder zu dem Mittelpunkte unserer Geschichte, nach Deutschland zurückkehren, noch erst zu dem äußersten Westen wenden, zu den Völkern der pyrenäischen Halbinsel. Deren Privaterziehung (wenn man es so nennen mag) war soeben vollendet und sie wur- den nun berufen zum Miteingreifen in die Entwicklung der europäischen Christenheit. Es war freilich ein trauriger und bald vollendeter Be- ruf, der ihnen zu Theil geworden ist, nämlich der, die wankende Macht des Papstthums und des gesammten Katholicismus mit ganzer Kraft, mit List und Gewalt zu stützen und ihm neue Siege zu verschaf- fen nicht bloß in Europa, sondern auch in den fernen Ländern neu entdeckter Welttheile. Denn obwohl jetzt ein neuer Zeitabschnitt sich vorbereitet, da ein mündig gewordenes Geschlecht dem Gängelbande der päpstlichen Priesterschaft sich entzieht und die, welche sich nach Wahrheit sehnen, die Wahrheit wirklich finden und bekennen können, so haben wir doch nirgend eine Zusage, daß das Papstreich lediglich durch die Verbreitung evangelischer Wahrheit gestürzt werden wird. Das sind ganz andere Mächte, die es stürzen sollen. Wider die Be- kenner der Wahrheit entwickelt es nach augenblicklichem Zurückweichen und trotz der bedeutenden Verringerung seines Gebiets eine desto grö- ßere Energie des Widerstandes und des Angriffs, und Spanien ist es, welches ihm zu diesem Zweck diesseits und jenseits des Oceans gleich anfangs und für lange Zeit seine geistigen Kräfte und seine Waffen leiht. Im ersten Augenblick, da wir uns jetzt von dem jammervollen Bild des untergehenden Griechen- und des aufsteigenden Türkenreichs nach der spanischen Halbinsel hinüber wenden, werden wir freilich mit Bewunderung und Freude erfüllt. Da sehen wir nämlich ein umge- kehrtes Schauspiel: die einst so mächtige arabische Herrschaft in Spa- nien geht zu Grunde, das letzte mohamedanische Königreich Gra- nada wird unterworfen und in großer Herrlichkeit breiten sich die einst von den Arabern bis in die äußersten Schlupfwinkel der nörd- lichen Gebirge verfolgten Christen, im Glanze tausendfacher Siege, als zwei oder drei mächtige Königreiche von den Pyrenäen bis zur Spitze von Gibraltar aus. Aber so wie man den Blick wendet und im Hin- tergründe der siegreichen Ehristcnschaaren die Scheiterhaufen flammen sieht, auf denen Juden und Saracene» und Ketzer zu Tausenden er- barmungslos verbrannt werden, wenn man in die finsteren Kerker der

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 464

1859 - Lübeck : Rohden
464 Xxii. §. 12. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Entdeckungen rc. Inquisition hinabsteigt und die mit Blut bespritzten Folterwerkzeuge schaut, wenn man die fanatischen Befehle der Regierung vernimmt, wonach Hunderttausende ruhiger und fleißiger Unterthanen, die seit vielen Geschlechtern im Lande wohnten, hinausgejagt werden, bloß weil sie sich nicht zum katholischen Glauben bekennen — dann grau- set's uns, und wir merken gleich, daß der spanische Volkscharakter, wie er von Anfang an streng gottesdienstlich, der Geistlichkeit unter- worfen (bigott, devot) und abergläubisch war, durch die lang andauern- den Kämpfe mit den Saracenen bei aller Hochherzigkeit und allem Adel zugleich fanatisch, grausam, blutdürstig geworden ist, und daß von Spanien aus nur eine Mission mit dem Schwert zu fremden Völkern gesandt werden wird, um sie zur Rückkehr und Unterwerfung unter das Papftthum zu zwingen. Und schon sehen wir sie hin- ausfahren über die unbekannten Meere, zuerst die Entdecker mit den kleinen Geschwadern, dann die thatendurstigen und beutegierigen Aben- teurer aus den glänzenden Flotten an die Gestade einer wiederaufge- fundenen alten oder ganz fremden neuen Welt. Wir sehen eine Handvoll Leute mächtige Königreiche der fernen Heiden bezwingen, wir sehen das Christenbanner im fernsten Indien, auf China's weit entlegener Küste, und zugleich an den entgegengesetzten Gestaden des atlantischen und stillen Oceans in Mexico, Brasilien und Peru sich erheben. Aber wie erhebt es sich? Nicht in dem reinen Glanz der makellosen Wahrheit, der demüthigen Liebe, des ungefärbten Glaubens, nein auf Leichenhügeln ist es gefestet, mit dem Blut der qualvoll Gemordeten ist es besprengt, und Wahn und Trug, Heuchelei und Tücke, Habgier und Grausamkeit tritt unter diesem heiligen Zeichen die schreckliche Herrschaft an im Heidenland. Und das nennen sie Christenthum! Und dafür preist die Kirche Gott, daß er es ihr habe gelingen lassen, diese Heiden dem Papst und der Geistlichkeit zu unterwerfen! Aber Gottes Wege sind immerdar heilig. Was jene Heiden litten von den katholischen Unterdrückern, das war nichts Anderes als ein spätes Ge- richt über lange getragene schwere Frevel, die sie selbst an früheren Geschlechtern begangen. Wunderbar, wie der Herr so ganz kurz vor der Reformationszeit plötzlich den Schleier wegzog und lang verschlossene Thüren aufthat, und die erstaunte Christenheit hineinschauen ließ in eine Reihe neuer Welten, von deren Dasein sie zum Theil noch keine Ahnung gehabt. Zwar daß Ostindien da sei, wußte man, aber seit 1000 Jahren hatte kaum ein Europäer es gesehen. Daß von Afrika mehr da sei als die Küste am Mittelmeere, wußte man auch, aber noch nie hatte ein Euro- päer seine übrigen Grenzen erkundet. Von Amerika vollends, nament-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 468

1859 - Lübeck : Rohden
468 Xxii. §. 13. Erhebung der östreichisch-burgundisch-spanischen Macht. bereien, und ließ es sogar ruhig geschehen, daß Böhmen und Ungarn, welches Albrecht als Schwiegersohn Siegmund's von den Luxemburgern ererbt hatte, für eine geraume Zeit den Habsburgern wieder verloren ging. Ließ er doch sogar die Ungarn in sein Erb- land einbrechen und ihn selbst zur Flucht aus Wien und aus Oestreich zwingen! Und hätte man es denken sollen, von diesem schwachen, mehrmals gefangenen, jetzt vertriebenen länderlosen Monarchen, der in seinem ©reifenalter manches Jahr als ein armer Flüchtling von einer Stadt Deutschlands in die andere zog und sich von seiner Untertha- nen Tische speisen ließ, sollte ein Enkel stammen, der durch eine leichte Familienverbindung zwei neue mächtige Reiche zu den östrei- chischen Besitzungen des Hauses Habsburg hinzubrachte, und seinem Sohne eine Masse von Ländern überließ, welche die weiteste Aus- dehnung des frühem römisch-deutschen Kaiserthums noch übertraf, Italien, Spanien und die Niederlande in sich begriff und fern im Westen jenseits des Meeres die neu entdeckten Goldländer Amerika's unter das Scepter des deutschen Kaisers und Königs von Ungarn stellte. Von alten Zeiten her hatte es zwischen Deutschland und Frank- reich ein burgundisches Reich gegeben, welches seit den Zeiten der Karolinger seine eignen Könige hatte, hernach durch die übermächtigen salischen Kaiser mit dem deutschen Reiche vereinigt wurde, und endlich zum großem Theil wieder an Frankreich siel. Die südlicheren Theile dieses herrlichen Reichs, die sich früher zwischen Rhone und Alpen fast bis an das Mittelmeer erstreckten, hatten allmälig auch ihren alten Na- men verloren. Gegen den Ausgang des Mittelalters führten nur noch zwei Provinzen jenes erloschenen Reiches den frühem Namen, nämlich die Areigrafschaft Burgund (Franche Comté) und das Herzogthum Burgund (Bourgogne). Jenes war deutsches, dieses französisches Le- hen. Nun war es geschehen, daß die französische Herzogslinie, welche seit 1361 diese beiden Provinzen besaß, theils durch Heirath, theils durch Erbschaft oder Ankauf fast alle belgischen und niederländischen Landschaften erworben hatte, von Luxemburg, Flandern und Amiens an bis nach Holland, Geldern und Friesland hin. Nur das Herzog- thum Lothringen, welches ebenfalls halb deutsches, halb französisches Lehen war, unterbrach den Zusammenhang dieses großen und reichen Gebiets und schied die burgundischen Lande in zwei ungleiche Hälften. Deshalb hatte der letzte Herzog der burgundischen Lande, der kriegeri- sche Karl der Kühne, schon versucht, Lothringen zu erobern und dann sein Gebiet bis in die schweizer Alpen auszudehnen. Aber an der Tapferkeit der Schweizer war er vor Nancy zu Grunde gegangen (1477). Da fügte es sich nun, daß die einzige Tochter und reiche Erbin des söhnelosen Karl, Maria von Burgund, dem schon seit längerer Zeit bevorzugten Bewerber Maximilian von Oestreich,

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 470

1859 - Lübeck : Rohden
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc. Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher- gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft werden, wie es denn ja auch geschehen ist. $. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands Widerpart und Verderben der Schweiz. Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands, daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen- heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki- schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden, oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider- stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel- lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma- tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange- hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los- reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut- schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge- worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un- überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,
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